Niemand kommt um sie herum: Die Projektrisiken. Sie sind allgegenwärtig und dürfen nicht von dir unterschätzt werden, um den Projekterfolg zu sichern.
Ein wichtiges Merkmal sowohl von Projekten als auch von ihren Risiken sind die einmaligen Bedingungen. Ein Projekt ist definiert durch spezifische Zielvorgaben und zeitliche Bedingungen. Darüber hinaus hat ein Projekt finanzielle und personelle Vorgaben, die eingehalten werden müssen.
Projektrisiken kennzeichnen sich durch unterschiedliche Eintrittswahrscheinlichkeiten und dem Ausmaß der entstehenden Konsequenzen. Kann man bei den einen Projekten auf Erfahrungswerte zurückgreifen, führt die Neuartigkeit der anderen zu großen Unsicherheiten.
Während dem Projektverlauf können verschiedene Risikoarten auftreten. Diese musst du in der Projektplanung beachten, um daraus Gegenmaßnahmen ableiten zu können. Neben Planungs- und Managementrisiken gibt es noch viele weitere. Zu den häufigsten Projektrisiken gehören unter anderem:
Im Vorfeld zu planen:
Um trotz Zeitdruck die Projektziele einhalten zu können, bedarf es einen Projektzeitplan, der Pufferzeiten enthält und für solche Ereignisse vorbereitet ist.
Im Vorfeld zu planen:
Das Projektbudget sollte realistisch bestimmt werden. Änderungswünsche werden in fast jedem Projekt auf dich zukommen. Um den wechselnden Projektanforderungen gerecht zu werden, ist es unabdingbar, einen finanziellen Puffer in der Kostenplanung zu berücksichtigen. Vertragliche Rahmenbedingungen, wie das Zahlen von Nachforderungen, helfen zusätzlich dabei, das Risikopotenzial zu minimieren.
Im Vorfeld zu planen:
Um Ressourcenrisiken weitestgehend entgegenzuwirken, musst du deine Ressourcen vor Beginn sinnvoll zuteilen. Mit einem Referenzplan schaffst du dir einen Überblick und Transparenz über alle Projekte. Durch einen Ressourcenplan weißt du immer, wann welche Ressourcen zugeteilt sind und welche dir zur Verfügung stehen.
Du weißt nun darüber Bescheid, welche Projektrisiken gegebenenfalls auf dich zukommen werden. Als Projektleiter ist es deine Aufgabe, mögliche Bedrohungen zu erkennen und vorbeugende Maßnahmen abzuleiten. Und das noch vor Projektstart. Sollte es zu einer Projektkrise kommen, weißt du genau, welche Risikobewältigungsstrategien du einleiten musst.
An erster Stelle steht die Identifizierung von möglichen Risiken. Brainstorming ist hierfür eine beliebte Vorgehensweise. Wenn Bedrohungsszenarien frühzeitig erkannt werden, ermöglicht eine gezielte Vorbereitung ein schnelles Handeln, wenn diese eintreten. Nach der Risikofeststellung und Risikobeschreibung folgen weitere Schritte:
Bei diesem Schritt wird die Eintrittswahrscheinlichkeit festgelegt. Hierzu wird das Eintreten eines Ereignisses auf einer Skala von 0% („tritt nie ein“) bis 100% („tritt definitiv ein“) eingeordnet. Zum Feststellen der Eintrittswahrscheinlichkeit eignet sich unter anderem die Wahrscheinlichkeitsmatrix.
An dieser Stelle wird der Schweregrad und die Tragweite eines Ereignisses festgestellt. Dazu werden zudem Wirkungszusammenhänge beachtet. Eine einzelne Projektkrise kann die gesamte Projektstruktur beeinträchtigen. Die Risikoeinschätzung ist Vorläufer für die weiteren Schritte.
Der Risikowert ist eine Kenngröße, die zeigt, wie gefährlich ein Risiko für das Projekt ist:
Risikowert in € = Eintrittswahrscheinlichkeit in % x Tragweite in €
Durch den Risikowert können die Einzelrisiken in eine Rangordnung gebracht und somit Prioritäten gesetzt werden.
Sind die Risiken einmal festgestellt, bewertet und priorisiert, werden entsprechende Risikomaßnahmen abgeleitet.
Um Risiken vermeiden oder reduzieren zu können, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Unterteilt werden diese in zwei Kategorien:
Projektorganisation und eine entsprechende Risikokultur sind das A und O für einen erfolgreichen Projektablauf. Kreativtechniken wie Brainstorming kommen bei der Risikoidentifizierung zum Einsatz. Aber die gesamte Risikoplanung besteht aus verschiedensten Mitteln der Projektdokumentation. Fehlende Planungsunterlagen führen nicht selten zum Scheitern des Projekts.
Hier werden alle Risiken von dir als Projektleiter erfasst. Die sieben Risiken mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit erhalten eine Priorisierung. Außerdem dient ein solches Register als Risikoübersicht.
Die Kommunikation zwischen den Risikoverantwortlichen ist entscheidend für jegliche Risikomanagementsysteme. Die bewerteten Risiken werden also in einer Risikoliste, wie beispielsweise dem Risikoregister, an die zuständigen Entscheidungsträger weitergeleitet.
In dem Risikobericht werden die Risiken in einem Koordinatensystem dargestellt. Hinzu kommen die Risikoabwehrmaßnahmen, bereits abgeleitete Maßnahmen und die jeweiligen Zuständigkeiten. Dieses Berichtsformat wird ständig aktualisiert, überwacht und analysiert. Darüber hinaus werden hier auch Schadenserwartungswerte festgehalten.
Hier werden die Risiken im Hinblick auf die anzustrebenden Unternehmensziele gesteuert. So kann gezielt auf erkannte Risiken reagiert werden.
Ein effizientes Frühwarnsystem und Risikobewältigungssystem sind dann gesichert, wenn ein angemessenes Überwachungssystem besteht. Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Risikoüberwachung sind ein internes Kontrollsystem (IKS) und eine interne Revision.
Als Projektmanager übernimmst du essenzielle Aufgaben auf der Führungsebene. Wenn ein Projektauftrag mal nicht so läuft, wie er soll, bedeutet dies Handlungsbedarf! Und du besitzt die Kompetenz, genau diese Handlungen umzusetzen. Nach einer Einschätzung über mögliche Risiken, wendest du ursachenbezogene Strategien zur Risikobewältigung an. Dabei übernimmst du die Leitung deiner Teammitglieder und hast stets den Überblick.